7/02/2012

Gestrandet

Und dennoch sind meine Tage gezaehlt.
Fuenf Wochen verweile ich noch in Melbourne bervor mich der Wind nach Indonesien weht.
Ein wenig Wehmut liegt da schon in der Luft.

Eingelebt hat sie sich.
Mich hats doch tatsaechlich nach 3 Monaten Couchsurfing in mein "fast" eigenes Bett geschleudert. Naja eigentlich bin ich da eher hinein geschliddert.
So richtig mit Zimmer und so. Jaa. Fortschritte macht sie, wo sie doch auch wieder Kohle verdient.
Mein Ruecken war schon ganz bettlaegerig sehnsuechtig.
Somit wohn ich jetzt in Richmond, in einem wunderbaren kleinen Haus mit Garten. Schoen ist es.
Mein kreativer Hausherr, der fuer ein paar Wochen die deutsche Kultur geniesst und Heimatluft schnuppern wollte, vermach mir sein Reich.
Ich schlafe auf Paletten von Ikea und mein Kleiderschrank besteht aus Leergutkisten.
Es ist traumhaft simpel.

Das verrueckte Moebelhaus haelt immer wieder Ueberraschungen bereit.

So schockiert es mich auch gar nicht mehr, wenn Kunden vor meinen Augen zehn Verpackungen des einen und selben Stuhls aufreissen, weil sie sich nicht sicher sind, ob dieser wirklich in ihrer gewuenschten Farbe sei. Ein wenig latent agressiv begebe ich mich dann stets auf den Weg in Richtung Vollidiot um Ihm meine Hilfe anzubieten.

Ich darf die kreativsten Arten von "Wie Packe ich ein 2 m langes Paket in einen Einkaufswagen?" bestaunen, wenn sie nicht am besten gleich die Mitarbeiter fragen , ob diese so nett waeren und das
60 kg Leichtgewicht mit ihnen zur Kasse tragen wuerden.
Was passiert dann eigentlich nach der Kasse? Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren...

Ganz Melbourne leidet an Rueckenproblemen, die meine deutschen Mitbuerger, wie folgt meinen Australischen Kollegen schildern : "Excuse me, can you help me? Can you help me to lift zings on my trolley. I had a hexenschuss, yesterday. I can't do zis on my own."





Ich hab da ja so meine Theroie. Sobald Kunden den Eingang von Ikea passieren, werfen sie ihr Gerhirn in eine grosse Schuessel, welches sie dann wieder am Ausgang mitnehmen.

Sie kommen in Scharren, kaempfen wie Irre um ihre Stammplaetze im Restaurant, befinden sich im Ehestreit, da Kerzen nicht zur Tischdecke passen, sie zerstoeren, schmieren ihre Exkremente an Waende, schreien, stoenen, leiden am akuten Sprachverlust und sind ganz fern von jeglichen Orietierungssinn.
Ich komm mir vor wie im Zombieland.

Umso besser, dass ich mich so wohl fuehle und die Stadt mich mit unglaublich tollen Menchen, gemuetlichen Bars, leckerem Essen, grossartiger Musik und Kunst verwoehnt.

Oft verweile ich ewig in Bars, lausche den Straßenmusikanten oder spaziere am Meer oder im Park umher.



Ich freue mich auf den Sommer in Melbourne. Die Stadt wird dann noch viel grossartiger sein.



Aber erstmal geht es von dem Winter in den Sommer, dank Bali. Traumhaft.

Feste geherzt :*