9/28/2012

"Home is where your Heart is..."


Ich bin zurueck. Zureuck im Abenteuer!
 
Man koennte denken dass Asien irgendwann langweilig sein koennte, alles irgendwie gleich erscheint und die Unterschiede irgendwo gar nicht mehr so stark variieren.

Indonesien hat soviele Facetten und zeigt mir immer wieder neue Gesichter. Es wirkt auf mich wie eine Droge, von der ich nie genug kriege, die mich davon schweben laesst - mich mit nimmt auf eine unendliche Reise, ein grosses Abenteuer!
Zeigt sich dabei immer wieder so vertraut, warmherzig und schenkt mir das Gefuehl von Geborgenheit, Zufriedenheit und Glueckseligkeit.

Der Mensch strebt nach Glueckseligkeit.
Ob es dabei um Sicherheit, Zufriedenheit, vielleicht sogar Reichtum geht, liegt wahrscheinlich am individuellen Betrachter.

Wenn ich mich hier umschaue sehe ich oft den Pauschaltouristen, der diese unfassbar schoenen Orte wahrscheinlich mit ganz anderen Augen betrachtet, als ich. Immer wieder lausche ich den Gespraechen. Es wird ueber Malaria, Hygenie und Diebstahl diskutiert. Uebers westliche Essen gemaekelt, weil es nicht so schmeckt wie zu Hause. Hygenietuecher und Desinfektionsspray liegen stets auf dem Tisch bereit, man weiss ja nie wann es in der naechsten Minute wieder zum Einsatz kommen muss.
Es wird ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch getrommelt, wenn das Essen mal wieder etwas laenger auf sich warten laesst.
Alles wird durchgeplant.
Man diskutiert zum Fruehstueck bereits was zu Abend gegessen wird.

Sie wirken gestresst. Ungluecklich, Unzufrieden.

Der Angstschweiss steht Ihnen ins Gesicht geschrieben.

Angst etwas koennte nicht nach Plan laufen.

Angst am naechsten Morgen die verspruehte Disharmonie auch rektal zu spueren.

Mistrauen liegt in der Luft.

Wenn ich mich mit ihnen unterhalte, ist immer einer der ersten Fragen, wie ich mich vor Malaria schuetze, ob ich schon mal Durchfall hatte, ob ich keine Angst haette so ganz allein zu reisen und natuerlich die Frage nach Geld.

Ich muss oft schmunzeln, weil ich weiss dass sie verwirrt sind und mich
nicht verstehen koennen.

Sie tun oft so Allwissend, merken dabei garnicht, dass sie durch ihre aufgesetzten Scheuklappen, die eigentliche Schoenheit des Landes verpassen und langweilen mich relativ schnell mit ihren Poolpartygespreachen.

Ich haett schon gern das ein oder andere mal die Unterhaltung mit "Ich geh dann mal kacken" beendet ;)

Fuer mich ist es eher mein neues Leben anstatt Urlaub.

Jedes Reiseziel eine gewisse Zeit mein neues zu Hause.

Ich lasse mich treiben von den Eindruecken und der Kultur.

Ich habe ueber die Monate gelernt zu vetrauen und auf meinen Instinkt zu hoeren.
Auf Gili Air habe ich Freundschaften geschlossen.
Sie nennen mich Schwester, Sie sind meine Brueder.

Mein Bruder Zul nahm mich einen Tag mit nach Lombok zu seiner Familie.
Ich sah die Einfachheit und Armut in der sie Leben. Sie sind grosszuegige Gastgeber.
Was man hat das teilt man.
Sein Vater ist sehr arm. Kein Geld. Die einfachsten Umstaende. Ein Raum ohne Moebel. Nur eine Matratze und einen kleinen Gaskocher. Die Toilette und Dusche befindet sich draussen mit einen Wasserbrunnen.
Er kochte mir Kaffee und kaufte mir Fruehstueck vom Markt. Wir sprachen mit Haenden und Fuessen und unser Laecheln liess uns am meisten sprechen.
In dem kleinen muslimischen Dorf sprach sich schnell rum, dass ich da bin.
So lernte ich Freunde, Nachbarn, Verwandte kennen. Als wir durch die Gassen streunerten, wurden wir fast in jedem Haus eingeladen kurz vorbeizuschauen. Es gab immer wieder Essen und Getraenke. Einer der Jungs kletterte fuer mich eine Palme hinauf und pflueckte mir eine Kokussnuss.
Sie zeigten mir ihr Leben ganz nah und mit voller Stolz.

Vom Strangefluester ueber Berggesaenge bis hin zu den Baessen der Staedte verliebte ich mich erneut in dieses Land.

Ich war ein wenig betruebt als ich auf und davon segelte.

Ich kehrte zurueck. Back to Bangkok.

Hier begann ich meine Reise vor einem Jahr und hier wird Sie morgen enden.

Es war das erste Mal, dass ich nur eine sehr kurze Zeit hatte einige meiner lieblings Orte heim zu suchen.

Aber auch in nur 1/1/2 Wochen zeigt sich mir Thailand mal wieder von allen Seiten.

Meine Zugfahrt mit dem Nachtbus dauerte anstatt 12, 18 Stunden nach Chiang Mai. Asian Time...

In Pai traf ich neben Jack Sparrow, auf verschiedenste Kuenstler, grossartige Musiker, elektronischen Baessen aus Berlin, auf liebevoll gestalteten kleinen Cafes zum alltaeglichen Klatsch und Tratsch mit
der Welt.

Danke Pai fuer traumhafte Tage zwischen den Abgasdschungel der Grossstaedten.

Ich waer gern laenger geblieben und haette mich von Dir treiben lassen.

Meine Elfen aus dem Auenland, die mich schon zuvor verzauberten, traf ich dort auch wieder. Diesmal teilte ich sogar ein paar Yogauebungen und Teeparties mit ihnen.

Zureuck in Chiang Mai geriet ich fast zum Shopperholic auf den Nachtmarkt und erfreute mich an den lieben Pauschaldeutschen Touristen im Nachtbus zurueck in den Groessenwahn namens Bangkok.

Hat er nicht tatsaeclich gegenueber von mir sich uebers I Phone nen Porno reingezogen, der sich durch die Scheibe nochmal fuer alle anderen spiegelte. Es war interessant.

Zurueck auf der Khao San wurde ich von Tuk Tuk Fahrern aus mein eingekauerten,
"Ich-hasse-Klimaanlagen-Nachtbusschlaf" geruettelt.

"Good Morning Miss. Cheap Tuk Tuk for you? Welcome to Bangkok!"

Zurueck in meinem Hostel bildete sich mit der Zeit Team England, America, Canada, Australien, Holland und Germany.

Vom Changover, ueber Yadong Parties und Club Crawling versuchten wir zu ueberleben.

Unser letzter Taxifahrer hat nen Mafiaboss zur Strecke gebracht und wurde dafuer von der Koenigin geehrt. Er erklaerte uns wie viel man als ladyboy in einer Stripbar verdienen kann und war recht interessiert an der Oberschenkelmuskelatur von Team Australien...

Mein Tuk Tuk Fahrer zeigte mir Anfang der Woche mal wieder umsonst die Stadt. Er lud mich zum Mittag ein und wir gingen zusammen in der Mall shoppen.

Beim Besuch der Artgallerie  stellten Team canada, America und Germany  nach einer Stunde durch changoverische Verpeilheilt fest, dass wir zwar im richtigen Gebauede sind, aber dass noch gar nicht die Artgallerie ist...

Es wirkte halt alles auf uns so kunstvoll entzueckend.

Heute war mein letzter Tag in BKK.

Mein letzter Tag von meiner Reise "Part I".

Ich lernte thai kochen, genoss ein letztes Mal eine Massage, liess mich von der Khoa Son Road noch ein mal verstrahlen.

Den Abend werde ich mit Team England, America und Scottland verbringen.
Einige der Mitarbeiter aus unserem Hostel wollen nochmal ne Runde mit uns abzappeln und somit gehts fuer mich zu der local Clubs und den Boden zum beben bringen.

Schlafen werde ich wohl nicht mehr bevor mein Flieger abhebt....

Berlin, ich komme! Ich freue mich unfassbar auf Dich!

Danke Asien fuers Lachen, Verweilen, zu Hause fuehlen, Geniessen, Gluecklich sein, Schwitzen, fuer deine Geschichten, Emotionen, Bilder und fuer dein wahres Gesicht. Wir sehen uns schon bald wieder.

Lots of Paddelino Love.....


8/28/2012

EAT - PRAY - LOVE


Ein wenig fuehle ich mich wie Elizabeth Gilbert...

Okay, ich habe zwar keine Scheidung hinter mir, war bisher auch noch nicht in Italien, geschweige denn Indien - aber irgendwie bin ich nun doch schon ein wenig um die "halbe" Welt gereist...
7 Laender, ich verweilte an ueber mehr als 50 Orten und habe tausende an Kilometern hinter mir gelassen.

Nach einer traumhaft schoenen Zeit in Australien, habe ich mein geliebtes Asien nun wieder.

Ich machte mich auf nach Buintan, ein winzig kleines Dorf zwischen Canidassa und Manggis an der Ostkueste Balis.

Als ich so vor mir herpilgerte, strahlte ich ueber beide Backen, als all die vielen Eindruecke nur so auf mich einprasselten.

Es wirkte so vertraut, doch so fremd zugleich.

So farbenfroh, herzlich, der Verkehr unfassbar chaotisch, laut, es wurde an jeder Ecke mit Kochkuensten gezaubert, Ware gehandelt und mit zahlen nur so um sich und um mich gewirbelt, wenn ich mich von Gasse zu Gasse schlich. Die verschiedensten Gerueche schwirrten in der Luft, Musikanten mit Gitarre und Bongos sorgten fuer meine passende Hintergrundmusik, Strassenhunde leisteten mir ab und an Gesellschaft, es war dreckig, stank und eine wunderschoene Kulisse offenbarte sich mir.

Ja, es ist Liebe!

Angekommen in meiner Schule, in der ich Kinder zwischen 4 - 18 Jahren in Englisch unterrichte , befinde ich mich im Paradis.

Es gibt zwei Arten nach Bali zu reisen. Man reist nach Kuta und erlebt das australische Pendant zu mallorcanischen Ballermanhits oder aber man reist in ein paradisisches Abenteuer und ertastet die balinesische Kultur.

In meinem kleinen Dorf befindet sich auf der linken Seite eine hinduistische Kommune und auf der Rechten Seite eine Muslimische.
Im Prinzip sind es nur zwei kleine Strassen, die zum Meer fuehren.
Die Schule befindet sich genau in der Mitte, direkt am Meer.

 Meine Schueler sind Hindus und Muslime, sie haben zusammen Unterricht und es ist grossartig, dass sie so frueh lernen unterschiedlichste Religionen und Kulturen zu respektieren.

Ich bin nun seit drei Wochen hier und schon jetzt koennte ich ein ganzes Buch von den vielen Erlebnissen, Eidruecken und unterschiedlichsten Begegnungen mit der Kultur schreiben.

Die offizielle Religion, oder eher gesagt die meisten Balinesen sind Hindus.
Allerdings ist es kaum vergleichbar mit dem Hinduismus in Indien.

Sie teilen den Glaube in Karma und Wiedergeburt.
Es gibt keine "unberuehrbare" Kaste, arrangierte Ehen sind selten und Kinder werden nicht verheiratet.

Die Namensgebung ist in Bali sehr simpel.
Ich kann am Namen meiner Schueler erkennen, welcher Religion sie angehoeren.
Es wird den Eltern "leichtgemacht".
Traditionell heisst das erstgeborene Kind "Wayan", gefolgt von "Made" fuer das zweitgeborene, "Nyoman " das drittgeborene und "Ketut" fuer das vierte Kind.
Die meisten Eltern bekommen zwei Kinder. Das macht sich in meinen Klassen auch stark bemerkbar, so habe ich meistens Wayan und Made in mehrfacher Ausfuerhung vor mir sitzen :)

Ein wenig Abwechselung in Namensgebung bringt die Kaste.
So heissen angehoerige der Shudras Kaste I Wayan (Junge) und Ni Wayan (Maedchen).
Kinder hoerer Kasten heissen Ida Bagus (Junge) Ida Ayu (Maedchen),gefolgt von AnakAgung, Dewi oder Gusti.

Eltern duerfen letzten Endes doch noch ein wenig Eigeninitiative und Kreativitaet zeigen, da jeder traditionelle Name noch mit einem individuellen ergaenzt wird.

Oft traegt der individuelle Name Wuensche in sich oder aber sagt schlicht und einfach aus wann oder wo das Kind geboren wurde.

I Wayan Kamar (Kamar= Raum), ist beispielsweise zu Hause geboren.
Interessant wirds mit I Made Meja ( Meja= Tisch), der ist sich wahrscheinlich nicht ganz so sicher woher sein Name stammt ;)

Mir macht das Unterrichten unglaublich viel Spass.

Ich liebe meine Senior Watermelon English Class.

Meine Schueler sind zwischen 16 und 18 Jahren.
Die meisten arbeiten in Hotels oder befinden sich gerade auf Jobsuche.

Putu ist mein Klassenclown und flirtet ganz gern mit den Maedels, Heri ist mein Musterschueler und Yuda steckt voller Herzenwaerme. Er hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Seine Mutter wuerde sich sehr freuen, wenn ich zum Abendessen kaeme.
Febri moechte Krankenschwester werden.Verdammt cleveres Maedchen.
Sumartri sieht sich in 5 Jahren als Baenkerin. Putu wird ein erfolgreicher Geschaeftsmann und Yuda waere gern ein Polizist. Septi will Aerztin werden und Maheni arbeitet gerne im Buero.

Sie alle habe Wuensche und Hoffnugen spaeter gutes Geld zu verdienen.

Wahrscheinlich werden die meisten von ihnen im Hotel oder Tourismus arbeiten, da es kaum andere Jobmoeglichkeiten ausser in Landwirtschaft und Tourismus auf dieser Insel gibt.

Die meisten Balinesen sind sehr arm.

Wie alle asiatishen Laender, ist auch Bali extrem korrupt.
Bildung ist sehr teuer und es fehlt an jegliches Wissen ueber Ernaehrung, Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft.

Ich esse jeden Tag einheimische, einfache Gerichte.
So besteht mein Fruehstueck, Mittag und Abendessen jeden Tag aus Reis, Gemuese, frittierten Haehnchen oder Bananen und Tofu. Zu allen Speisen gibt es Eier. Es ist koestlich!
Der Cholesterinspiegel laesst allerdings gruessen....

Plastikmuell wird in Mengen verbrannt.
Die meisten Familien haben eine Feuerstelle vor ihrem Haus und verbrennen Muell taeglich.
Oft findest du allerdings auch mitten im paradisischem Dschungel gluehende Plastikberge, meistens der
Massenmuell von Hotels.

Das Gesundheissystem ist mangelhaft. Medizinsche Versorgung ist unterirdisch....

Ich habe Hoffnung mit meiner Freiwilligenarbeit ein klein wenig diesen wundervollen Menschen weiterzuhelfen.

Es macht mich gleucklich die vielen Kinder, die zu unserem Center kommen, jeden Tag Lachen, Toben und mit so viel Freude am Lernen zu sehen.

Diese vier Wochen sind wohl mit die intensivsten von meiner Reise.

Es wird mir schwer fallen die Kinder zu verlassen und meine Reise fortzusetzen.

Naechste Woche gehts schon nach Lombok und Gili Air.

In nur noch 6 Wochen komme ich zureueck ins Heimatland, wohl eines der groessten Geschenke und ein wunderbarer Abschluss einer 12 monatigen Reise durch atemberaubenden Laender und Kulturen.


Ich liege grade auf meiner Pritsche im Bungalow und lausche den Gebetsgesaengen, die ueber die Lautsprecher der Mosque, herueber wehen.

Ich mag das kleine muslimische Doerfchen sehr gern.

Die Menschen sind grosszuegig, ehrlich und aufrichtig.
Sie heissen ein warmherzig willkommen und haben einen eher "lockeren" Lenbensstil, wenn man dies mit anderen muslimischen Laendern vergleichen wuerde.
Wir feierten das Ende vom Ramadam zusammen, ich lauschte Zeromonien am Strand. Es war wundervoll.

Diese Woche stehen viele hinduistische Feiertage an, ich bin gespannt was mich erwartet.

Ich fuele mich in beiden Doerfern sehr wohl.

Witzigerweise ziehen die Hindus einen eher ab. ;)

Mein lokaler Preis fuer eine Cola ist tatsaechlich 1 Euro teuerer im Hindu Dorf.
Das mag Euch wenig vorkommen, ist aber fuer einheimische Realationen viel Geld.

Meine Wochenenden verbringe ich oft radelnerweise Berg auf Berg ab von Dorf zu Dorf und find mich dann doch als Torurist an paradisischen Straenden auf Sonnenliegen wieder.
Am Samstag goennte ich mir Fischfilet.
 Als ich den Koch fragte, welchen Fisch er zu Auswahl habe, sagt er nur "Moment"....Verschwand kurze Zeit im Hinterhof und kam mit dem groessten Bermuda in seiner Hand wieder, den ich je gesehen habe.

"Der lebt noch.", sagte er und lachte froehlich.

Es war delicious.

Bevor ich Euch hier noch das Ohr abquatsche.

Wie gesagt, ich koennt ein Buch schreiben.... ;)

Die drei Worte treffen fuer Bali wohl am Besten:

Eat-Pray-Love, that's it!

Fuehlt Euch geherzt :*




Manggis

Betse Band in Canidassa....


Mein Strand ;)

Hartes Lehrerleben....

White Sand Beach

Blick auf den Hafen. Von hier gehts fueer mich nach Lombok

Mein Affenzirkus..

Blaue Lagune...

Yeaha...

Meine Luedden...


Irgendwo im Nirgendwo zwischen Manggis und Canidassa

7/02/2012

Gestrandet

Und dennoch sind meine Tage gezaehlt.
Fuenf Wochen verweile ich noch in Melbourne bervor mich der Wind nach Indonesien weht.
Ein wenig Wehmut liegt da schon in der Luft.

Eingelebt hat sie sich.
Mich hats doch tatsaechlich nach 3 Monaten Couchsurfing in mein "fast" eigenes Bett geschleudert. Naja eigentlich bin ich da eher hinein geschliddert.
So richtig mit Zimmer und so. Jaa. Fortschritte macht sie, wo sie doch auch wieder Kohle verdient.
Mein Ruecken war schon ganz bettlaegerig sehnsuechtig.
Somit wohn ich jetzt in Richmond, in einem wunderbaren kleinen Haus mit Garten. Schoen ist es.
Mein kreativer Hausherr, der fuer ein paar Wochen die deutsche Kultur geniesst und Heimatluft schnuppern wollte, vermach mir sein Reich.
Ich schlafe auf Paletten von Ikea und mein Kleiderschrank besteht aus Leergutkisten.
Es ist traumhaft simpel.

Das verrueckte Moebelhaus haelt immer wieder Ueberraschungen bereit.

So schockiert es mich auch gar nicht mehr, wenn Kunden vor meinen Augen zehn Verpackungen des einen und selben Stuhls aufreissen, weil sie sich nicht sicher sind, ob dieser wirklich in ihrer gewuenschten Farbe sei. Ein wenig latent agressiv begebe ich mich dann stets auf den Weg in Richtung Vollidiot um Ihm meine Hilfe anzubieten.

Ich darf die kreativsten Arten von "Wie Packe ich ein 2 m langes Paket in einen Einkaufswagen?" bestaunen, wenn sie nicht am besten gleich die Mitarbeiter fragen , ob diese so nett waeren und das
60 kg Leichtgewicht mit ihnen zur Kasse tragen wuerden.
Was passiert dann eigentlich nach der Kasse? Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren...

Ganz Melbourne leidet an Rueckenproblemen, die meine deutschen Mitbuerger, wie folgt meinen Australischen Kollegen schildern : "Excuse me, can you help me? Can you help me to lift zings on my trolley. I had a hexenschuss, yesterday. I can't do zis on my own."





Ich hab da ja so meine Theroie. Sobald Kunden den Eingang von Ikea passieren, werfen sie ihr Gerhirn in eine grosse Schuessel, welches sie dann wieder am Ausgang mitnehmen.

Sie kommen in Scharren, kaempfen wie Irre um ihre Stammplaetze im Restaurant, befinden sich im Ehestreit, da Kerzen nicht zur Tischdecke passen, sie zerstoeren, schmieren ihre Exkremente an Waende, schreien, stoenen, leiden am akuten Sprachverlust und sind ganz fern von jeglichen Orietierungssinn.
Ich komm mir vor wie im Zombieland.

Umso besser, dass ich mich so wohl fuehle und die Stadt mich mit unglaublich tollen Menchen, gemuetlichen Bars, leckerem Essen, grossartiger Musik und Kunst verwoehnt.

Oft verweile ich ewig in Bars, lausche den Straßenmusikanten oder spaziere am Meer oder im Park umher.



Ich freue mich auf den Sommer in Melbourne. Die Stadt wird dann noch viel grossartiger sein.



Aber erstmal geht es von dem Winter in den Sommer, dank Bali. Traumhaft.

Feste geherzt :*





















5/18/2012

"Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen..."

"Sie hatte herausgefunden, daß es zwei Dinge gibt, die einen Menschen daran hindern, seine Träume zu verwirklichen: der Glaube, sie seien ohnehin unerfüllbar, oder wenn diese durch eine unerwartete Drehung des Schicksalsrades plötzlich doch erfüllbar werden. In solchen Augenblicken bekommt man Angst vor einem Weg, von dem man nicht weiß, wohin er führt, vor einem Leben voller unbekannter Herausforderungen, davor, daß vertraute Dinge für immer verschwinden könnten..."


 In den vergangen Wochen sprudelte es nur so in meinen Kopf voller Gedanken. Ich hatte die fasziniertesten Vorstellungen, die auf Zwaenge und Realitaet aufbrallten, welche mich aber nicht davon abhielten wieder in die Fantasie zu entfliehen.
Zwei Wochen bevor mein Flug nach Buenos Aires endlich abheben sollte, passierte es.


Jeden Tag ging ich zur Arbeit, jeden Tag nahm ich mir vor zu kuendigen und jeden Tag kam ich nach Hause und hatte meinen Job immernoch. 
Jeden Tag sagte ich von neuem: "Morgen sei es soweit!"
Immerwieder durchstoeberte ich jedoch in meiner Kaffeepause verschiedenste Gedankengaenge, die ich ausnahmsweise wohl geordnet im meinen Kopf wieder fand. 

Fuer einen Augenblick erschien alles so klar, logisch und unanfechtbar.

Mir wurde bewusst, dass mir der Mut fehlte auf mein Herz zu hoeren.

Mein Handeln war wie gelehmt von den verwirrenden Gedanken und Gefuehlen, die mich jeden Tag wie ein Schatten verfolgten und stichelten.

Ich kuendigte an diesem Tag nicht. Stattdessen stornierte ich meine Fluege nach Suedamerika und verschob diese Reiseroute in greifbare Ferne. Es fuehlte sich gut an.

Ich kalkulierte wie verrueckt im Zahlenhemd Budgets fuer ein weiteres Jahr Abenteuer. 
Ich bin zu einem Junkie auf Skyscanner.com geworden. 
Mein imaginaerer prallgefuellter Wunschkleiderschrank voller Schuhe und Kleider, der mein Herz hoeher schlagen liess,  tauschte ich in meinen errungenen Schatz voller Flugtickets ein. 

In den letzten Tagen buchte ich fuenf Flugtickets. 
Ich bakam Adrenalinstoesse beim Geburtstagsspecial von Jetstar und tanzte nackig um den Computer bei meiner liebelings Menueauswahl auf Skyscanner: "Datum:  ganzes Jahr; Zielort: beliebig".

Warum gehen Leute eigentlich ins Casino, wenn man die Moeglichkeit hat Glueckrad mit der Suchmaschine fuer Reiseziele zu Schnaeppchenpreisen zu spielen?

Ich glaube fuer mich sind die vielen neuen Moeglichkeiten ein echter Lotteriegewinn.

Somit gehts fuer mich im August erstmal sechs Wochen nach Inonesien. 
Das 5 - Gaengemenue besteht aus Bali, Lombok, Gilli Islands und Flores. 
Als besonderes Dessert gehts noch einmal zurueck nach Thailand, wo ich Ende September dann in den Flieger nach Berlin steige.

Ich komme im  Oktober nach Hause. Und ich freue mich wahnsinnig auf Euch!

Vier Wochen werde ich dann mal wieder, dank Euch, richtige Herzenswaerme schnuppern. 

Ende Oktober laeute ich dann die naechste Runde fuer mein Abenteuer ein. 
Ich werde nach Bejiing fliegen und ein bis zwei Wochen in China verweilen, bevor es dann zurueck nach Melbourne geht.

Wahrscheinlich werde ich dann erstmal wieder am Imbusschluessel drehen, der fuer mich neue Tueren und Moeglichkeiten bereit haelt. 

Vielleicht stuelpe ich mir aber auch noch einmal das richtige Backpackerkostuem ueber und reise durchs Land.

Mitte Februar 2013 werd ich mich dann wieder als richtiger Backpacker wiederfinden und Australien verlassen. 

Wohin die Reise geht? Das bleibt erstmal noch ein Fragezeichen. 

Ich bin mir sicher mein Schicksalsrad wird sich drehen und haelt Traeume fuer mich bereit.
                                                            
                                         Ich freue mich drauf!

                                          See you soon. Take care :*





 


4/20/2012

"Der Reim ist fett!"

 "Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Tram, mein Zuhause, mein Block, meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht vom ersten bis zum 16. Stock"

- Freunde da draußen, fuehlt Euch geherzt! -

Ich versuche Euch ma wieder mit geistreichen Gedankengaengen zu belaestigen.

Also Obacht und aufgepasst!

Ich hab da ma nen Reim gemacht!

Ich bin ma wieder Tram gefahrn, immer der gleiche kram - staendig voll. Toll!

Vollgepackt mit allen Nationalitaeten aus fremden Staedten.
Aus der ganzen Welt, weil Melbourne gefaellt.
Doch Australien ist teuer, erschreckt ein als Ungeheuer
Geld verdien is angesacht. Die Metro ist vollbepackt.
Alle sind sie da, wolln ran an den Speck. Die Stadt hats Interesse geweckt!

Und ich bin Mitten im Getuemmel, jeden Tach der gleiche Schlach.
Ins Gesicht! Erst der Kaffee, dann die Schicht!

Doch im ganzen Groesenwahn, sind all die anderen mit in der Bahn.

Es wird gequatscht in tausend Sprachen, das Gehoer mit schmerzhaften Tophits aus der Charthit 500 beschallt, Asiaten schmatzen mit Gewalt ihr Kaugummi in dein Gesicht, du ahnst es nicht!
Omi brauch nen Sitzplatz, der Dicke, hinten in der Reihe, schwitzt Axel ins Gesicht fast!
Komische Gestalten drohen mit Gewaltaktivitaet - die keiner versteht, nicht ernst zu nehm den Kinderkram, versuchs doch in ner andern Tram!
Der Typ gegenueber grinst mir ins Gesicht - ich denk nur Arschgesicht!
Was willste denn?! Hast nen froehlich Tach?!
Schoen fuer dich! - Ich verstehst nur nicht!
Es ist 7 uhr! Ich brauch Ruhe!
Der Kaffee wirkt noch nicht! Also geh mir aus der Bahn, ich will nur fahrn, weiter kommen, ankommen, nicht zu spaet kommen, puektlich sein - und einfach erstma auf arbeit sein.
Dann weiter sehn. Irgendwie wirds schon gehn. Meine Laune wird bersser von Tasse zu Tasse,
Ich fuehl mich zu Feierabend klasse und dann kanns los gehn mit der Froehlichkeit, die dir ins Gesicht knallt.

Dann guckste erstma bloed, wa?!

Wat will die denn jetzt?! Spielt hier den Grinsepeter!
Wat willst du denn jetzte?! Du Verraeter!

Schau dich doch einfach ma um? Wat sitzt denn hier rum?!

Da ham wir nen Maedel - nichts im Schaedel, uebelst Geschminkt, ihre liebelings Farbe ist pink - kein Geschmack! Sie sieht aus wie ein Frack!
Vielleicht trifft sie die interlektuelle Erscheinung im Anorak.
Er wirkt nachdenklich angestrengt, abgelenkt und doch interessiert in die Menschheit, die sich ihm leider abneigt!
Ihr sollet Kathrine kennenlernen, sie will sich sehr gern vermehren.!
Schmettert sie Dir nur so den Hack Pie ins Gesicht! Du ertraegst es nicht!
Es sei denn du bist auf Drogen, dann fuehlst dich wohl gut aufgehoben.
Wie Johannes voller Pilln, sucht er seine Pupillen, lässt seine Gesichtsmuskulatur tanzen, trägt stolz seinen Backpacker Ranzen und jagt die Bahnschienen, die vorbeirauschen in Hoffnung diese zu belauschen.
Volltrunkene Vaeter spielen Hackepeter mit ihrem Kind.
Mutti gefaellts, schoen assozial dabei zu sein!
Sie meinen, sie sein als Eltern fein!

Das Abteil ist voller Aktivitaet, die keiner ertraegt.

Wann kommt nur meine Station?! Wo bleibt mein Arbeitslohn?!
Ich will nur raus aus dieser Bahn - voller Wahn!
Jeden Tach ist das gleiche angesacht.

Da musste erstma klar kommen, loskommen, entkommen, du wirkst ganz benommen, siehst verschwommen und wirkst dehydriert, manchmal fasziniert und dann doch leztenendes frustriert.

Habt nen schoen Tag :*