12/07/2011

Same same but different...

Vielleicht habe ich eure Neugier geweckt...?!

Ich hoffe sehr, denn ansonsten kann man diesen Blog als eine Art Selbsttherapie betrachten ;)

Ich verweile oft in den Gedanken an die vielen Eindrücke und Erlebnisse...

Nachdem ich nun zwei Monate durch Asien reise, muss ich gestehen ich habe mich verliebt!

Ich liebe das Essen, das asiatische Zeitgefühl - welches gegen Null strebt und eigentlich nicht existiert, die Herzenswärme, Landschaft und vor allem die Begegnung mit den Menschen - ihrer Kultur - ihrer Geschichte und ihr Leben.

Ich habe unglaublich viele tolle Menschen kennenlernen dürfen und ihre Geschichte zerreißt mir manchmal das Herz.

Ich möchte Euch zwei besondere Menschen aus Siem Reap vorstellen, vor denen ich großen Respekt habe und sehr dankbar bin, dass ich sie kennenlernen durfte...

Ich buchte mein Busticket nach SR am Donnerstagabend.
An meinem letzten Abend in Phnom Penh lernte ich zwei Finnen kennen, die ebenfalls zu den Tempelstädten aufbrechen wollten.
Ich zog am zweiten Tag mal wieder um und buchte das selbe Hostel wie Antti und Lauri, mit denen ich drei wundervolle Tage in Siem Reap verbrachte!

An unserem zweiten gemeinsamen Tag saßen wir etwas zerstreut in einem Restaurant und wussten nicht so recht was der Tag mit uns vor hat...

In Laos gab mir Ayla eine Emailadresse von einem Tuk Tuk Fahrer aus SR und ich beschloss ihn zu entscheiden mit was der Tag uns bereichern darf...

Ich bekam folgende Antwort:

"Hello Christin, I am so happy to bring you to all places that you want. Please call to me if it is possible and tell me your address. I will pick up at your stay. thank you very much, and I hope you kindly give me a job. see you
Kind love and thank, Sophanna."

Ich fragte kurzer Hand die Bedienung, ob er Sophanna für mich anrufen könnte und es dauerte nicht lange bis er vor der Bar erschien...

Er brachte uns zuerst zu einem kleinen Dorf am See und Kambodscha zeigte uns sein wahres Gesicht.
Auf dem Rückweg beschlossen wir in einer Bar einzukehren, die einem "hammock heaven" ähnelte...
Wir chillten in der Hängematte und genossen den Blick auf den See.

Ich unterhielt mich angeregt mit Sophanna und er erzählte mir seine Geschichte:

Sophanna ist 27 Jahre alt und kommt aus einem kleinen Dorf nähe Phnom Penh.
Er hat seine Eltern verloren als er 15 Jahre alt war.
Sie starben unter dem Regime der Khmer Rouge, die mit großer Grausamkeit einen Massenmord am eigenen Volk anrichtete...

Er lebte von dort an bei seiner Tante, die ihm ermöglichte die Schule zu besuchen, sodass er die Highschool absolvieren konnte.
Für ein Studium reichte das Geld nicht. Er blieb somit in seinem Dorf - auf der Suche nach einem Job... Vergebens.

Jedoch strahlte er, denn er fand dort sein größtes Glück, Shoa - seine große Liebe...

Shoas Eltern schenkten ihnen einen Roller zur ihrer Hochzeit, um ihm die Möglichkeit zu geben arbeiten zu können.
Somit zogen sie vor 5 Monaten nach Siem Reap, auf der Suche nach einem Job, um irgendwann in ihr geliebtes Heimatdorf zurück zu kehren...

Soohannas Frau ist 19 Jahre alt und hat bis vor kurzem in einem Shop gearbeitet, in dem sie 70 Dollar im Monat verdient hat.

Nun ist sie im zweiten Monat schwanger und leider die meiste Zeit zu krank um zu arbeiten.

Nun heißt es für Sophanna das Geld für seine Familie allein zu verdienen...

Die Miete kostet 20 Dollar für seine Einzimmerwohnung, er muss aber auch die Versicherungen bezahlen und die Miete für den Tuk Tuk Wagen.

Von ca. 100 Dollar im Monat, die er sich hart erarbeitet, bleiben 20 Dollar fürs Leben.

Er ist neu in der Stadt und der Business ist hart.
Sein Motorroller ist alt und die Straßen schlecht, sodass er oft Sorge hat sein einziges Kapital im Schlagloch zu verlieren.

Er hat tränen in den Augen.

Wir setzten unsere Tour zum War Museum fort.

Die Fahrt war geprägt von hügeligen Straßen, Hütten am Fluss, in denen Großfamilien auf 10qm zusammenleben, huppenden Reisebussen, die zu den Tempelstädten pilgern und bunten Märkten.

Wir sahen Kinder auf ihren Fahrrädern stolz eine tote Schlange hochhalten, Frauen, die sich gegenseitig Läuse und Ungeziefer aus den Haaren rupften, Mensch und Tier ihr Geschäft im Fluss vollrichten und beobachten gespannt das Chaos im Straßenverkehr...

Als wir das Museum erreichten, begrüßte uns Chom sehr herzlich und fragte, ob er uns für eine kleine Spende herumführen dürfte...

Chom ist mit 14 in den Krieg gezogen.
Nun ist er auf einem Auge blind, verlor ein Bein und hat mehrere Splitter von Minen in seinen Körper.

Er nahm meine Hand und ich fühlte einen Splitter unter seinem Knie...

Er zeigte uns die verschiedenen Panzer, Waffen und Minen.

Zu jeder Waffe hatte er seine eigene Geschichte.
Viele Freunde starben in den Panzern, nicht durch einen Angriff, sondern durch die Hitze.
Oft waren über 60 Grad im Panzer...

Sein bester Freund starb beim "angeln".

"Wir sahen die Männer Handgranaten nutzen um zu fischen.
Wir wollten das auch.
Also klauten wir welche aus einem Zelt.
Wir waren noch Kinder und ich wusste nicht so recht wie sie funktionieren...

Mein Freund erzählte mir, er hätte es schon öfters gesehen...
Wir gingen zum Fluss hinunter...
Ich hielt Abstand, drehte mich um und wartete gespannt bis der Knall erklang.
Als ich zurück blickte realisierte ich, dass mein Freund den Zünder hinfort geworfen und die Granate in seiner Hand behalten hat.
Er war überall auf den Boden zerstreut."

Ich durfte der Geschichte eines Soldaten lauschen, deren Familie ausgerottet wurde, seine Freunde im Krieg verlor und nun versucht sein Leben neu - jedoch mit alten Geschichten und schmerzhaften Erinnerungen - zu erleben.

Kambodscha wurde ein tödliches Erbe hinterlassen.
Es lauern noch immer um die 5 Millionen Landminen am Wegesrand und in den Feldern.
Jeden Monat explodieren Minen.
5-6 Menschen sterben jeden Tag.
Jedes drittes Opfer ist ein Kind.

Chom schmunzelte und sagte nur vor einigen Jahren waren es noch weit mehr.
Er zeigte mir die Minen von denen er Splitter in sich trägt.

Ich konnte nichts sagen, fühlte nur tiefsten Respekt für diesen Mann, der trotz den Erlebnisse so viel Liebe und Optimismus in sich trägt.

Sophanna wartete draußen.

Wir brachten die Jungs zurück zum Hostel und fuhren zu zweit weiter zu Angkor Wat, da ich den Sonnenuntergang erleben wollte.

Ich saß auf einen der Tempel und blickte über Angkor Wat in den Horizont.
Die Sonne ging unter und mir stießen Tränen in die Augen...

Ich war dankbar für diesen Tag, der mir mal wieder ein Stück mehr aufzeigte, wie gut es uns geht.

Nachdem die Sonne verschwand, führte der beste Tuk Tuk Fahrer der Welt ;) uns zum Straßenmarkt aus, wo er sein Wochenende am liebsten verbringt.
Auf dem Weg dorthin sammelten wir Shoa ein.
Wir waren die einzigen "Weißen" weit und breit, teilten das Straßenfood zusammen auf einer Picknickdecke, lauschten der Musik und ich führte Frauensmaltalk mit Shoa.

Sie ist wunderschön und hat ein strahlendes Lächeln einer stolzen Mutter.

Es war ein toller Abend.

Ich fühlte mich gut nachdem wir Sophanna 20 Dollar für die Fahrt gaben und somit seine Monatsmiete bezahlten...
Er hatte ein prachtvolles Lächeln im Gesicht und bedankte sich, dass wir ihm für einen Tag einen Job gaben.

Die beiden sind ein tolles Paar und ich wünsche mir, dass sie eines Tages genug Geld haben, um in ihre Heimat zurück zu kehren und ihr Kind zu Schule gehen kann.

Kinder haben es sehr schwer in Kambodscha und die meisten arbeiten auf der Straße.
Verkaufen Postkarten, Armbänder, Bücher oder sich selbst.

Als ich die Grenze nach Thailand passierte, sah ich Plakate an Wänden:
"Respect our Children!
We are Children - no sex attractions!"

Mir fehlten die Worte...

Ich für meinen Teil habe das Land schätzen und lieben gelernt.

Bin dankbar die unterschiedlichsten Facetten in diesem Land gesehen zu haben und die Liebe und Herzlichkeit der Menschen zu spüren.

Es ist erstaunlich wie weit sich das Land entwickelt hat, wo der Krieg doch erst 12 Jahre vorbei ist.

Es ist der Anfang einer neuen und hoffentlich friedlichen Zeit.
Eine neue Generation wächst heran, die hoffentlich weniger Leid zu spüren bekommt und die Hoffnung auf ein besseres Leben in sich trägt.

Es ist eines der schönsten Länder Südostasiens und verbirgt prachtvolle Schätze, die auch ihr erkunden solltet.








11/29/2011

Luke Skywalker and the story about H.P. Baxxter

Ich möcht Euch heut ein wenig deutsche Kultur aufs Auge drücken...

Zwei Wochen Vietnam liegen nun hinter mir...

Meine Reise in das unbekannte Land begann auf dem Flughafen in Vientiane, wo ich meinen Lonely Planet wälzte, während ich aufs Boarding wartete...
Eine Stimme neben mir erklang, die mich fragte wie mir das Tubing in Vang Vieng bekommen sei, nachdem ein kritischer Blick auf die Trophäen um mein Handgelenk fiel.
Luke und ich unterhielten uns ausgiebig über die Erlebnisse und Eindrücke in Laos und beschlossen Hanoi zu zweit unsicher zu machen.

Aus einem gemeinsamen Tag in Hanoi wurden 15 Tage gemeinsames Reisen...

Wir reisten von Hanoi, über Halong Bay nach Hué, weiter nach Hoi An, über Nha Trang und Mui Ne nach Saigon.
In einigen Städten verweilten wir ein paar Tage, andere besichtigten wir nur für ein paar Stunden und setzten die Reise mit dem Nachtbus fort...

Wir genossen Straßenbars - bei den Streetview eine neue Bedeutung bekam!
Aßen Froschschenkel und Taube...
( 1. yummy, 2. bäh!)
Übten uns in der Straßenüberquerung ohne Schweißausbrüche.
- Diese zogen relativ schnell von dannen, nachdem wir begriffen, dass man gaaaanz langsam die Straße überqueren muss, sodass Busse, Scooter und Co Slalom um einen herumfahren können und einen nicht übersehen... -

Probierten im sogenannten
"hard Sleep Bus" ein Nickerchen abzuhalten, fuhren mit " Easy Riders" auf gefälschten Harley Davidson mit, genossen die unglaubliche Vielfalt der asiatischen Küche und sogenannte f****n strong buckets in Saigon's Bars.

Ein großen Unterhaltungswert hatte das Erraten von Touristen und für das geschulte Neuseeländer Auge waren deutsche Touristen ein gefundenes Fressen...
Für mich war es gleichzusetzen mit dem Fremdschämen bei "Schwiegertochter gesucht" oder "Bauer sucht Frau"...

Luke war schockiert als ich ihm meine Nationalität offenbarte...

Ich trug überraschenderweise keine Socken in Sandalen, hatte keine Assimütze mit dem Schriftzug
"Hallo ich bin Tourist" auf dem Kopf und keine Nordic Walking Stöcke in der Hand....

Was stimmte mit mir nicht?!

Er dachte ich wäre Französin und die meisten Asiaten denken witzigerweise ich komme aus Australien...

- Soweit ist es schon gekommen, sogar Vietnamesen erkennen die Schande unserer Nation!

Aber das ist noch das kleinere Übel...

Wenn ich jemanden Frage was er über Deutschland weiß sind es folgende drei Schlagwörter:
Hitler - David Hasselhoff - Scooter

Na, seit ihr schon im Boden versunken?!

Auf diese Antwort hin, stießen mir blitzartig Gedanken in den Kopf, die ich in voller Leidenschaft mit Luke diskutierte:

Warum haben wir - nachdem wir den 1. Weltkrieg schon verloren haben - überhaupt noch nen zweiten angefangen?

Wer war zu erst da?!
Scooter oder DER Scooter?
Immerhin klingen beide gleich^^

Ist es das Trauma durch die deutsche Geschichte, das uns eine Affäre mit David beginnen lies und uns nun im Erdboden versinken lässt?!

Luke's Kommentar zum Flirt mit David war nur:
"Come on! Germans love this shit!"

Er bezeichnete mich von nun an liebevoll als " Scooter" und liebte es mir kritische Fragen über den Nationalsozialismus zu stellen oder mir die Karriere von Scooter bei Wikipedia vorzulesen ;)

Buddha sei Dank, dass ich jeden Tag eine Dose Selbstironie in die Luft versprühe, die ich mit Leichtigkeit inhaliere und mich stets zum Ponyhof schweben lässt...

Zugegebenermaßen haben die Diskussionen mein Interesse geweckt...

Was hat Deutschland dazu bewegt Silvester 1989 David Hasselhoff im Glitzerkostüm vorm Brandenburgertor "Looking for Freedom" zu trällern?!

Unsere Geschichte ist von Schandflecken geprägt...

Sehnten wir uns nach zwei verlorenen Weltkriegen und der Teilung Deutschlands im Kalten Krieg nach Liebe und Harmonie?

Suchten wir nach Halt und Geborgenheit, sodass wir uns aus purer Verzweiflung zu schnell zufrieden gaben?

Deutschland geriet zum Teenager und wir begonnen naiverweise eine Affäre mit dem erstbesten...

Hatten wir unsere Selbstachtung verloren, als wir in den 80igern mit Knight Rider, gefolgt von Mitch Buchannon in den 90 igern, unsere Hüften zu "Looking for freedom" zum Mauerfall kreisen ließen... ?!
Wir waren "Crazy in love"!

Die Welt glaubt wir sind es immer noch und zugegebenermaßen lieben wir die rotze irgendwie schon ;)

David betrinkt sich nun lieber...
Bestimmt versucht er dass Erlebte zu verdrängen...

Für mich verständlich, nachdem ich mir bei Youtube David mit "Stille Nacht, heilige Nacht" reingezogen habe...
Du ahnst es nicht!

Wikipedia sagt:
"the hoff" had a short-lived success as a singer in german speaking Europe."

Dirk Nowitzki sagt:
"It helps me to relax at the free throw line! You just try to relax - there are a lot of things going through your mind. I try to sing sometimes to kind to take the pressure off!" -smiling and laughing loud, he said the song was "looking for freedom" - a big hit when he was a kid!"

Danke Dirk, dass du die Gerüchteküche brodeln lässt!

Aber wir lernen nicht aus unsere leichtsinnigen Liebelei...

Ja, es kann noch peinlicher für uns werden, in dem wir Scooter 1993 Deutschland in eine Diskokugel voller Tiefsinnigkeit und Poetry verzaubern ließen...

Das Trio aus Genies schafft es stets ihre Songs in ein abstraktes Licht zu rücken und die hohe Kunst ihrer Songs in wilden Bässen zu verschleiern...

Habt ihr Euch mal mit den Lyrics beschäftigt?!

Ihr solltet es definitiv nicht missen, denn atemberaubende Erkenntnisse werden im Laserlicht sichtbar:

"It's not a bird, it's not a plane - it must be david who's on the train"

"Respect to the man in the ice cream van!"

"All right everybody, tie your shoes!"

- And my favorites!!! Obacht! -

"Got the power - take a shower!"

"Let us dance or fuck or both, for tomorrow we will be dead!"

"I want you back, so clean up the dish. By the way how much is the fish?!"

Nach Scooter folgte die Finanz - und Wirtschaftskrise.

Seit 2009 sind wir mit Merkel und Westerwelle bestraft, die schwarz gelben Unfug stiften...

Tokio Hotel verstrahlt das Ansehen der Deutschen weiterhin seit 2001 und zu guter letzt verrechnet man sich in der Eurokrise...

Der Wechselkurs bringt mich noch zum heulen...

Interessanterweise wird dieser Gedankengang durch Dupstep Beats "wheres my money?!" - Caspa Remix grad nochmal betont ;)

Ich reise durch den Monsum und frage mich ernsthaft:

Are we still looking for freedom?!















11/14/2011

Menschen - Bilder - Emotionen

Ich bin nun seit 6 Wochen in Indochina unterwegs....
Ich erforsche die Kultur, konnte ihre Gegensätze spüren, den Buddhismus in all seinen Alltagsformen erleben und dieser fremden Welt ein Stück näher sein...

Verstanden habe ich jedoch noch nicht viel. Vielleicht ist es auch zu abstrakt, wenn man von der westlichen Welt geprägt ist....

Die Thais haben stets ein Lächeln auf den Lippen und man kann nie erkennen, ob es ihnen gut oder schlecht geht.
Sie würden nie auf die Idee kommen ehrlich ihre Meinung zu sagen.
Es gehört sich nicht in der Öffentlichkeit zu weinen, zu fluchen oder gar zu streiten.
Der Schein der heilen Welt, wo pinke Ponys an deinem Luftschlösschen vorbeireiten, während du zuckerwatte schlürfst, wird jeden Tag aufrechterhalten...

Der Buddhismus bestimmt den Alltag. Hier glaubt man fest daran, dass das Schicksal dein Leben bestimmt.

Von Menschen mit Behinderungen und Bettlern glaubt man, sie wurden für ein vorheriges leben bestraft.
Niemand hat Mitleid mit ihnen.
Auch sie selbst glauben, dass sie bestraft wurden und versuchen so gut es geht ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen...

Man fährt ohne Helm Motorrad und kutschiert Babys und die ganze famile auf einem Roller - wenn man einen Unfall hat, war es eh vorher bestimmt und der Helm würde auch nichts mehr nützen...

In allen Tuk Tuk's hängen Abbilder von Buddha, der einem eine sichere fahrt bescheren soll.

Der Straßenverkehr ähnelt eine Art kabelsalat, in den ein außenstehender nicht mehr so recht weiß was genau vor sich geht, geschweige denn ein Anfang oder Ende in Sicht ist...

Es gibt keine richtigen verkehrsregeln,jedenfalls hält sich keiner dran....^^

Es ist eher ein Art kastensystem oder man könnte es auch mit Darwins "survival of the fittest" vergleichen...

Fußgänger haben schon mal gar keine Rechte, wenn du zu langsam bist - haste Pech bzw. liegst mit gebrochenen Rippen auf der Straße.

Zebrastreifen und Ampeln sind eher eine Art Straßendeko....

Renn! Ist das stichwort! Renn!

Nach den Fußgängern kommen die Rollerfaher - eine sehr eigene und meiner Meinung nach sehr lebensmütige Spezies.

Sie scharren sich wie Rudeltiere an den Ampeln und Versuchen gemeinsam stärker zu sein, sodass sie es schaffen die Kreuzung lebend zu überqueren.

Ein einsamer Rollerfahrer hat keine Chance im Abgasdschungel und ist leichtes fressen für die Arbeiterwelt.

Dies wäre dann die nächste Kaste:Lkws, Busse und vans

Sie werden respektiert, da sie arbeiten und mit ihren Abgasen nicht ohne grund ihr Land verpesten....

Ganz oben im System steht das Auto. Das Statussymbol in Asien.
Leute, die ein Auto haben sind Reich und werden mit hohen Respekt und Ansehen belohnt.
Sie haben grundsätzlich Vorfahrt ;)

Neben den Schicksalsschlägen, die jeden Tag Bässe versprühen, ist der Aberglaube ein weiteres Phänomen.

Überall findet man Opfergaben mit Räucherstäbchen verziert, die das Böse vertreiben sollen und man dankt den geistern für das gute im leben.
Es ist eine Investition fürs Leben. Man investiert mit den gaben weiterhin in seine eigene glücksaktie und hofft auf ein Wunder bzw. versucht den Börsencrash zu vermeiden....

Mir begegneten diese Rituale an vielen Ecken in Bangkok, in Tempeln und am Straßenrand in Dörfern, aber auch in Restaurants oder vor Häusern...

Zu spüren bekam ich das ganze am eigenem Leib, als ein buddhistischer Priester mich segnete.
Räucherstäbchen anzündete und mir Bänder von Frauen aus dem Dorf umgebunden wurden.
Während sie das taten, sagten sie so etwas wie: "heraus mit dem bösen!" "herein mit dem guten!"
die sätze wurden dreimal wiederholt und man muss das Band mindestens vier Tage tragen, darf es nur abreißen und nicht abschneiden.
Ich trage es noch heute...
Hat mich da etwa der Aberglaube am Schopf gepackt?!

Der eigene Status in der Gesellschaft ist sehr wichtig für Asiaten.

Anstatt Smaltalk im Taxi, wie wir ihn kennen, findet ein abtasten statt.
Dein Gegenüber versucht dich in die Gesellschaft einzuordnen...
Es beginnt mit dem Familienstand, geht weiter über Anzahl von Kindern bis hin zum Beruf bzw. Einkommen...

Männer ohne Frau und Kindern stehen ziemlich schlecht da...

Ich als Single ohne Job bin allerdings auch nicht die beste Wahl ;)

- Einsicht tut manchmal weh^^

Aber immerhin Stelle ich somit eine Basis dar - mit Potential...

Leider ist das auch mit ein Grund für den Sextourismus:
junge, wunderschöne Asiatinnen erhoffen sich eine Beziehung mit einem "weißen", um der Familie Reichtum und Ansehen zu verschaffen.

Es ist ekelhaft die typischen Pornobrillenträger mit Bierplauze und einem Durchschnittsalter von ü50 mit ca. 16-25 Jährigen Asiatinnen zu sehen... Manchmal leider noch jünger...

Dann tritt hier noch das Phänomen "Ladyboys" auf.
Ich habe mich oft gefragt warum es hier so viele gibt - einfach nur weil es überrascht, dass es toleriert und akzeptiert wird.

Ein Englischlehrer einer sehr angesehenen Schule in Bangkok berichtete mir dann, dass es die Eltern seien...
In asiatischen Ländern ist es erwünscht nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen zu bekommen.

Wenn dies nicht selbst durchs Naturwunder geschieht, stopfen die Eltern ihre Jungen in Mädchenkleidung und tuen so als wäre niemals ein Junge gezeugt worden.

Ich glaube zwar viele von ihnen sind es freiwillig und auch glücklich.

Aber es ist populär und in den Schulen zu erkennen...Denn 6 jährige entscheiden nun nicht grad von selbst lieber das Prinzessinnenkostüm anzuziehen, anstatt Cowboy zu spielen...

Es ist schwer über die verschieden Verhaltensweisen zu Urteilen.

Was allerdings ein Fakt ist über den man wenig Diskutieren kann, ist die Korruption in den Ländern...

Locals verkaufen Drogen im Auftrag der Polizei an Touristen.

Die Polizei unternimmt Verkehrskontrollen, in denen sie dich rauszieht wenn du ohne Helm Roller fährst. Man muss dann ca. 5 Euro zahlen und bekommt eine Bescheinigung, sodass man 24 Stunden "legal" ohne Helm fahren kann. Dabei geht es außerdem nur um den Fahrer - Beifahrer benötigen keinen Helm^^

Wenn man sich mit Locals streitet, drohen sie mit der Polizei und jeder weiß: Man wird sein Reisepass los sein und viel Geld zahlen müssen um ihn wieder zu bekommen...

Manchmal unterstützen Polizisten Preisverhandlungen für Touren, sodass man keine Chance hat einen realistischen, fairen Preis zu erlangen.

Bars bezahlen viel Geld, damit sie "ohne Ärger" Joints und Pilze verkaufen können, die in der Speisekarte unter Happy Shake oder Happy Pizza zu finden sind...

Dieses Zusammenspiel von Locals und der Polizei findet in Thailand und Laos statt...

Allerdings empfinde ich die Menschen in Thailand als freundlicher und hilfsbereiter...

Zwar gibt es überall Bösewichte, allerdings habe ich in Laos davon mehr zu spüren bekommen...
Ich fühle mich in Laos nicht so sicher wie in Thailand....

Beispielsweise bunkere ich meine Wertgegenstände im Schlafsack im Nachtbus und schlafe auf meinem Rucksack....
Die Notwendigkeit sah ich in Thailand nicht...
Wir wurden von Tuk Tuk Fahrern nachem Tubing in Vang Vieng bedroht, die uns vorwarfen nicht gezahlt zu haben. Einige von ihnen hatten Metallstangen und drohten unsere Jungs zu verprügeln.
Wir Mädels versuchten im Hahnenkampf den Streit zu schlichten und bekamen zur Antwort, wenn wir nicht sofort die Kerle wegschaffen, rufen sie die Polizei...
Es war beängstigend!

Die Thais versuchen einen zwar auch zu bescheißen, aber auf eine sehr liebenswerte Art.
Die Laoten sind mürrisch und stur und wirken oft sehr unfreundlich.

Natürlich gibt's hier auch viele tolle Menschen in Laos!

Aber es ist wichtig sich nicht beirren zu lassen und stets die arlarmglocken auf standby zu lassen...

In Thailand habe ich mich mit vielen Locals unterhalten und konnte ihre Kultur kennenlernen und erfragen.
In Laos ist es schwer mit Locals ins Gespräch zu kommen und auf beiden Seiten herrscht großes Misstrauen...

Nun bin ich gespannt auf Vietnam und Kambodscha...

... Die Reise durch eine fremde Welt geht weiter...mir gefällst!




11/12/2011

4000 Islands...

Hola!

Ich bin nun seit 4 Tagen auf Don Det und eine Art von Alltag ist zu spüren: schlafen, essen, schlafen...

Tiefenentspannt suhle ich mich in meiner Hängematte, füttere den Affen, der an einem Baum angekettet ist, mit Bananen - wem gehört der eigentlich?! oder stelle mich Tod...

So ganz trifft es vielleicht nicht für alle Tage zu, aber definitiv für den heutigen Tag! Ich glaube es ist Freitag - morgen geht's mit dem nachtbus zurück nach vientiane....
Was ganz gut ist, da man hier auch gut versacken kann...

Wie beispielsweise der Finne, Willy, der dauerstoned in seiner Hängematte liegt und zwischendurch die Welt mit einem lachflash entzückt ;)
Oder Joey aus thailand, der aussieht wie Bob Marley, stets an seiner bong zieht und seine Heimatstadt Pai nach Don Det brachte.
Seine Bar heißt "Pai in Laos".
Er schmeißt sie gemeinsam mit Chai, der versucht während dem kiffen zu arbeiten...
Und es funktioniert: Schnell noch nen Kopf durch die Eigenkonstruktion und zack! - ist das nächste Zimmer vermietet, die Kissen ausgeschüttelt oder das Rührei serviert...

Wir sind gestern zu der fullmoonparty los gezogen und landeten zuerst in der happy bar...

Wo bei Reggae der hullahup um die Hüften kreiste,
Chai feuerspuckenderweise die Nacht verzauberte und ein alter Mann aus seiner kühltruhe das Bier ausschenkte.

Um 22h ging es dann zur don det bar wo Joey electrobeats erklingen lies und ich in ein tanzduell mit wildgewordenen Australiern geriet...
Irgendwann siegte der Alkoholpegel, der Aila und mich nach Hause brachte... Chai meinte es gut und zeigte uns den kürzesten weg nach Haus!
Dieser bestand darin reisfelder -barfuss, ohne taschenlampe im dunkeln zu überqueren... Verrückterweise hat es sogar funktioniert....

Heut morgen beglückte mich ein kleiner Kater, der auf das "ein Lao Bier zuviel" Bier zurück zuführen ist...

Aila,Jake und Mike sind heut weiter nach Kambodscha. Emely und icke suhlen uns weiterhin in der Hängematte und wolln heut Abend Lao BBQ probieren...Yummy!

Die Tage auf der Insel vergehen irgendwie so schnell...

Die kajaktour war das Highlight!

Wir sind morgens mit dem Kajak los und kehrten bei Sonnenuntergang zurück nach Don Det.

Ich habe Flipper gesehn!
Heißt der so?! Bin verwirrt...
Egal, Delfine halt, die neben den Kajaks umherschwommen...
Nach der delfinenshow gab es Lunch in Kambodscha - ich glaub ich war da illegal "ohoh!" - hielten uns dort 2 Stunden auf, bis wir weiter zu dem größten Wasserfall Südostasien paddelten.
Der Tag war echt richtig schön!

Die Inseln sind richtig gut zum entspannen und um Geld zu sparen. Gediegen!

Für mich war es die beste Entscheidung meine verbleibende Zeit in Laos hier zu verbringen.

Morgen stehen wieder 19 stunden Busfahren an und in "laotime" können daraus mal schnell 24+ werden ;)

"See you later alligator!"

Endeimgeländeschichtimschachtausdiemausallescoolinkabultschööömitöööö

Ps: verzeiht mir den restalkohol! Peace!

11/10/2011

On the Road 2

... Wir sind um 21h dann endlich in vientianne angekommen...

Hab mich einer Gruppe aus Amerikanern, Kanadiern und Tschechen angeschlossen um gemeinsam eine Unterkunft zu finden..

Ich reise schon wieder ziemlich planlos, aber ich hab mein Flug nach Hanoi gebucht - ein Plan in naher zukunft, yeaha!
Das schöne ist, dass jeder ziemlich planlos ist und den Tag einfach auf sich zu kommen lässt. Ich finde immer vor Ort ne Unterkunft und das schöne ist, dass man im Bus eh immer Leute kennenlernt und zusammen was findet...

Ich muss sagen vientianne hat nicht wirklich was zu bieten.

Es wirkt wie ein kleines Dorf.
Überall findet man eher Hütten anstatt Häuser. Das einzige was auf eine Großstadt hindeutet ist der Verkehr. Unfassbar laut und es stinkt nach Gas sobald man die Straße betritt.
Unfassbar erstaunt haben mich die Bürgersteige ;) die hab ich das letzte mal in Bangkok und manchmal auch in chiang Mai gesehn ;)
Wir aßen in locals Restaurants und das essen war richtig gut!!!
und es gab richtigen Käse!!!! Ein Traum!
Wie unglaublich gern würde ich ein Schwarzbrot mit käse essen!;) richtig geil - ist eins für mich mit!!!
Mein Lieblings essen war in den letzten Wochen Fried Rice with cashew nuts and chicken, aber son richtiges käsebrot - da hat Helge schon verdammt recht ;)
Warum schreib ich über käsebrot - egal...??!?

Wir entschieden uns jedenfalls den nachtbus zu den 4000 Islands zu nehmen und den Abgasen zu entfliehen.

Der tuk tuk Fahrer holte uns um 19h ab um uns zum Bus zu bringen. Dort angekommen traute ich meinen Augen nicht....
Ein nachtbus mit Betten, soviel Komfort hätte ich mir auf meiner 19 Stunden fahrt von bangkok nach Koh phanghan auch ma gewünscht ;)

Wir sind zu fünft unterwegs und hatten eine komplette Liegewiese für uns am Ende des Busses. Ein traum!
Wir erreichten um 7 Uhr morgens pakse und fuhren die 110 km mit einem anderen Bus direkt weiter nach Don Det - einer der 4000 Inseln, die sich übern mekong verteilen...
Überraschenderweise war der Bus pünktlich und die laoszeit nicht zu spüren...

Hier angekommen bin ich nun in einem bungalow direkt am mekong mit Blick auf den Fluss für 80 Cent die Nacht gelandet.
Ich chill grad in meiner Hängematte aufm Balkon und genieß den Moment...

Haben uns heut Räder ausgeliehen und ham, vorbei an Kornfeldern und Farmen, die Insel abgefahren...

Die Insel ist ziemlich gechillt. Strom wird um 22 h abgeschaltet und es gibt kein Geldautomaten. Einige Bars ham aber wifi und manchmal hab ich sogar handynetz, das ist in Laos selten...

Morgen geht's mit dem Kanu zu den Delfinen und Wasserfällen...
Warum gibt's hier eigentlich Delfine?! Ick werd dem ma auf die Spur gehn ;)

Das leben kann sooo entspannt sein...
Werd hier nun erstmal ein paar Tage versacken!

On the Road...

Dieser Eintrag soll dem Busfahren und den Straßen von Laos gewidmet sein...

Aber zunächst möchte ich euch von den letzten tagen erzählen...

Bin nun seit einer woche in Laos. Es ist anders als thailand. Landschaftlich super schön. Die Menschen hier begegnen einen mit viel Misstrauen und solang man genug Geld hat ist man auf der sicheren Seite...
Als ich die Grenze nach Laos passierte wurden wir zu einem Reisebüro gebracht, wo ein Mann uns in Empfang nahm. Er wiederholte immer wieder:"you are my guest - i am your Friend!" letztenendes ging es ihm darum uns eine Unterkunft unterzujubeln. Er war sehr bestimmend und wirkte sehr unfreundlich.
Meine reisecrew aus Holland, England und Denmark buchten letzten Endes zwar die Unterkunft und hatten positiverweise ein ganzes hostel für uns, stellten jedoch vor Ort fest dass die Unterkunft auch für die Hälfte zu haben wäre...
Am nächsten morgen ging es dann mit dem Slowboat weiter nach Lu prabeng. Am ersten Tag dauerte die Fahrt 5 Stunden, in denen ich mich gemeinsam mit England mit Whisky betrank...
Am nächsten Tag sollte die Fahrt 8 Stunden dauern. Man muss dazu sagen, dass das Boot erst ablegt sobald es voll ist... ;) somit vergingen 2 Stunden mit warten....
Warten ist hier jeden Tag Programm aber ich hab ja Geduld ;)
Es existieren zwar buspläne und auch Abfahrtszeiten für Bote aber diese sind nur obligatorisch. Man stellt sich an die Haltestelle und wartet einfach bis etwas passiert... Auch im Restaurant dauert es manchmal bis die Bedienung kommt. Wenn man mit einer Gruppe gleichzeitig bestellt heißt das noch lange nicht dass das essen auch gleichzeitig serviert wird. Oft ist der Kellner auch der koch und macht halt alles nach und nach.... Manchmal nervst, aber eigentlich liebe ich diese Gelassenheit. Wenn man nach der Uhrzeit fragt hat meist niemand nen Plan. Ich orientiere mich an der Sonne. Um 6h wird's dunkel ;) aber fragt mich bitte nicht nach dem Wochentag;)

Das Slowboat war mit alten sitzen aus vans ausgestattet. Immer wieder krachten Leute in ihrem Zweisitzer zusammen und der bootsführer reparierte die Sitze schnell mit Hammer und nagel... Es dauerte jedoch nicht lange bis er irgendwann kapitulierte und die Sitze in plastiksitze austauschte....
Die motoren waren so laut dass man sich kaum unterhalten konnte. Das Geräusch wirkte irgendwann aber einschläfernd und man verfiel in eine Art Meditationsstarre.
Menschen schliefen auf den Rucksäcken, Kinder verkauften vom Wasser aus Bier und Snacks, wenn wir an kleinen Hütten anhielten um Leute einzusammeln...
Die Landschaft war atemberaubend schön... Gebirge eingehüllt im Dschungel... Es war wirklich schön Laos von dieser seite aus kennenzulernen.
Abends um 7 h erreichten wir dann Lu prabeng und kehrten in einem hostel nahe vom Fluss ein.
Wir trafen uns mit der halben slowboatcrew in einer der Bars, aßen unglaublich leckeres essen, tranken Cocktails und spielten bei Flutlicht Beachvolleyball. Es war ein toller Tag!
Den nächsten Tag war dem Sport gewidmet.
Wir haben uns Mountainbikes ausgeliehen und sind 2/1/2 Stunden Berg auf Berg ab zu einen der Wasserfällen geradelt. Angekommen seilte ich mich an einer Liane ins Wasser, bestieg den Berg und genoss den Ausblick, unfassbar schön.
Abends gings dann zum Bowling - wo die komplette backpackerwelt volltrunken aufeinander traf, da alles andere um 23h schließt.
Neben uns wurde die bahn von ladyboys gebucht und man durfte asiatische Männer mit wunderschönen Beinen auf highheels und langen blonden Perrücken, im kleinem schwarzen, kreischenderweise die bowlingkugel verzaubern sehen. So herrlich und irritierend zugleich...

Donnerstag gings dann mit nem minivan weiter nach viang vieng.
Ich dachte ich könnte ein wenig schlafen, aber es ähnelte eher einer hüpfburg und das Kunststück vom Fahrer war stets das größte Schlagloch mitzunehmen....

Nach 6 Stunden hüpfburg erreichten wir das kleine Dorf, wo Kühe, neben LKWs und Fahrrädern die Straßen überqueren - wo der Strom mal den ganzen Tag ausfällt, aber jeder sein Geschäft zu gut es geht auf Trab hält, wo Restaurants flachbildfernseher an den Wänden haben und Friends oder family guy in endlosschleife läuft... Wo überall "happy Shakes" und "happy Pizza" angeboten werden...

Wir mieteten uns tubes zum tubing.

Ihr müsst euch hunderte von backpackers vorstellen, die den Fluss mit ihrem Tube runterrodeln und immer wieder in den Bars am Fluss einkehren.
Man bekommt überall freie whiskyshots und spielt Bier Ping Pong, Rutsch die Rutsche runter, springt von türmen oder seilt sich ins Wasser ab.
Dazu wird man von wildgewordenen Asiaten mit Farbe besprüht und von lauten Bässen elektrisiert.
Die Party fetzt!!!

Nach zwei Tagen tubing, löste sich nun unsere Reisegruppe auf und wir gingen getrennte Wege...
Wir warn echt ne coole Truppe und wäre da nicht mein Visa gewesen, welches erst ab dem 15.11. für Vietnam gültig ist, wäre ich mit den Engländern nach Hanoi...

Ich für meinen Teil befinde mich grade am Straßenrand, da der Bus kaputt ist. Niemand weiß wie lang es dauern wird. Zurzeit warten wir auf einen neuen bus. Es hieß eine stunde - aber die ist schon lang vorbei.
Der Busfahrer schraubt immernoch fleißig unterm Bus vor sich hin.
Von viang vieng nach vientianne dauert die fahrt fünf Stunden - normalerweise. Wir sind bis jetzt eine Stunde gefahren.
Ich bin gespannt!
Die Straßen sind unglaublich schlecht und man hat das gefühl man fährt von Schlagloch zu Schlagloch...oder es ist ein einziges Schlagloch?!
Die Busse sind uralt - also beste Voraussetzung.
Hoff ich muss heut nicht im Bus übernachten...

Beschäftige mich nun weiter mit warten! Das kann ich ja langsam richtig gut!!!

Take Care :*

11/02/2011

Goodbye Thailand...

Hello Guys,

Ich hoffe euch geht es gut!
Ich möchte mich vorab für meine schreibfaulheit entschuldigen... Man möchte meinen ich sollte genug Zeit haben, um ab und an mich mit der Schreiberei zu befassen.

Irgendwie prallen die viele eindrücke nur so auf mich ein, sodass ich oft überladen bin und mein Kopf schwer.
Es fühlt sich gut an, aber es ist oft schwer zu beschreiben was Indochina ausmacht... Ich befinde mich auf der Suche nach dem richtigen Wort...

Nachdem ich mich wohlgedrungen mit koh samui für weitere 3 Tage befassen musste, da ich verpeilt hatte meine Kreditkarte aufzuladen und somit keine Möglichkeit hatte einen Flug zu buchen, bin ich mit drei Tagen verspätung in chiang Mai am 19.10 angekommen.
Eigentlich sollte ich schon am 17.10. mein Elefantenprojekt beginnen, aber es gibt wohl schlimmeres als auf einer Insel festzusitzen...
Naja, ist ja noch ma jut gegangen...
leider muss ich nur feststellen,dass Ich mich wohl von den Gedanken mein Zeitmanagement und - das teufelswort - selbstorganisation zu verbessern, verabschieden muss...
Zugegebenermaßen ist Asien wohl auch nicht der beste Ort für sowas...

Als ich chiang Mai abends um 22h endlich erreichte brachte mich ein Taxi zum hostel... Backpacker saßen gechillt auf der Terasse und ein "Security guard", ein alter asiatische Mann ohne Zähne, nickte mir freundlich zu. Er zeigte mir ein Notizzettel wo mein Name drauf stand und schaute mich fragend an... Ich nickte um zu bestätigen, dass ich christin bin. Er gab mir den Schlüssel für mein Zimmer...
Mich wundert langsam nicht mehr das es keine Rezeption oder Personal im Hostels oder Hotels gibt...
Auf koh phanghan stand ich beim check in in der küche einer ältern asiatischen Frau, auf koh samui bekam ich nach verhandlungen mit der Chefin das Zimmer 100 Baht günstiger und kostenloses Frühstück - wir diskutierten in ihrem Wohnzimmer während der fernsehr wilde asiatische Klänge versprühte...
Am nächsten morgen bot mir ein restaurantmanager ein günstigeres Zimmer an, während ich mein Frühstück bestellte...

Ich mag den alten Mann der jede Nacht von 7 bis 6 auf einem stuhl vorm hostel sitzt. Er kann leider kein englisch und ich kein thai, sodass ein lächeln uns sprechen lies...
Ich blieb eine Nacht länger dort bevor ich in das dschungelabenteuer stürzte...

Chiang mai ist die zweitgrößte Stadt Thailands.
Kleiner als Bangkok, aber genauso bunt, wild, laut, dreckig und zeitlos.
Das leben findet hier traditioneller auf den märkten statt. Mein Gang durch Chinatown war von verschiedenen Gerüchen geprägt, die geballt in meiner Nase schwebten und kaum nochî zu trennen waren.
Die Märkte befinden sich in riesigen Hallen. Es wird alles gekocht, Riesen Stände mit Obst neben einem stand der einer Schlachterei ähnelt.
es folgen schuhläden, in denen neben dem schuster auf dem Boden gespeist und nebenbei ferngesehen wird. Einige markthändler wirbeln nur so mit zahlen um sich sobald man sich ihrem stand nährt.
In einigen Straßen befinden sich nur Shops der gleichen Sorte. Man könnte ihnen Namen verleihen wie schiffsmotorstraße, stoffstraße, elektronikzubehör Straße....
Irgendwie zählt hier nicht so ganz die westliche bedeutung von angebot und Nachfrage, wenn man diese hohe Konkurrenz in den Straßen sich wiederspiegeln sieht....
Vielleicht liegt es am feilschen der Asiaten...
Feste Preise existieren nur in Restaurants und supermärkten. Alles andere wird verhandelt. Ich gehe oft einfach weiter wenn der Händler meinen Preis nicht akzeptiert und nach ca. 10 Sekunden höre ich ihn hinter mir herlaufend verschiedene summen runterbeten ;)

Ich hätte gern mehr Zeit in chiang Mai verbracht, doch der Dschungel ruft!

Am Freitag gings dann endlich für 1/1/2 Wochen zum elephant Nature Park...
Es war ein unglaubliches erlebnis...
Die Arbeitstage begonnen um 8 und gingen bis 16 h, wobei ich gestehen muss dass ich so effektiv jeden Tag nur 4 Stunden gearbeitet habe. Was mit der Anzahl der Volunteers zusammenhing.
Ein normaler Arbeitstag war wie folgt:

8h-10h elephant Kitchen or elephant Poop

12h lunch

14h-16 watering or gardening

Neben den normalen Aufgaben, gab es Thai lessons, soccergames und tubing.

An einem Abend wurde ich von einem buddhistischen Priester gesegnet und die Frauen aus dem Dorf banden mir Bänder ums Handgelenk was mir Glück bringen soll.
Es war wirklich unbeschreiblich schön.

In der letzten Woche haben wir einen Kindergarten im Dorf besucht und Freitag war das Finale von Fußball: locals vs elephant Nature Park

In der Halbzeit wurde Tauziehen, sackhüpfen und dreibein gespielt. Ich hab beim dreibein leider verkackt, aber dafür beim Tauziehen mit meiner Truppe gewonnen....
Etwas peinlich war die zweite tauziehrunde... Das Seil ist durch unsere Superkräfte gerissen und ich stürzte mit meinem Ellbogen voraus ins gemächt eines mahout hinter mir..
* unangenehm*!!! ;)
Leider hat unsere Mannschaft in Elfmeterschießen verloren, was in Thailand übrigens gewonnen ist, sobald jemand ein Tor schiesst ;))

Die Tage vergingen wie im Flug und es war ne super geile Zeit! Ich würde es immer wieder machen...

Mit schweren Herzen bin ich dann am samstag zurück nach chiang Mai und fahr nun morgen zur Grenze und am Montag mit dem Slowboat dann nach Lu PrA beng ;)

Fühlt eich gedrückt meine Herzen :*

10/12/2011

Poolparty

Du ahnst es nicht?! What the fuck is going on here?! ;) haha! Witzig war's...

Gestern habe ich den ganzen Tag gechillt und verbrachte den abend im Restaurant vom Hotel. Lernte ein pärchen aus belgien und Deutschland kennen, wobei ich mich auf diesen Pärchenabend nicht mental vorbereitet hatte^^
Zum glück war da noch Daniel, der wie ich, allein reiste...
Wir stachelten uns gegenseitig mit Pärchenhassparolen hoch und er gewann das Battle mit den ganzen flitterwochentouris auf koh samui ;)

War ein gemütlicher Abend der dann so gegen 22h ausklingen sollte - wäre da nicht garey, einer von den Engländern aus dem nachtbus, gewesen der fragte ob ich nicht zur poolparty kommen will.
Also - ich hätte ins Bett gehen sollen- schnappte ich mir ein Taxi und fuhr hin.
Auf dem weg bemerkte ich, dass ich mein Bikini garnicht anhabe, was eventuell eine Voraussetzung für poolparties sein könnte, Haha!

Angekommen war meine ganze nachtbuskombi auch schon am start und ich hatte das Gefühl das dieser Abend ziemlich witzig sein könnte.
Es dauerte nicht lange- vorallem nicht nach ein bucket vodka- da warn wir auch schon alle im Pool... ;)

Ich konnte mein Bikini Problem zwar am Anfang noch ganz gut verteidigen, hatte später aber keine Chance mehr...

Ich muss sagen, es war eine Erfahrung für sich:

Die Welt zusammen im Pool, außer Rand und Band und viele auf ihren eigenem kleinen Planeten... ;)

Hier ist was los!

Jetzt gibt's erstmal Kaffe und rührei - richtig geil!

Xx

10/11/2011

Welcome Paradise!

Mein erster Tag war hier echt aufregend... Angekommen ging es mit nem Taxi für überteuerte 200 Baht zum Hotel: coockies bungalow.
Angekommen suchte ich verzweifelt eine Art Rezeption. Diese gab es Ansich aber nicht, ich landete in der Küche von der Hotelbesitzerin ;)

Allerdings war sie sehr freundlich gab mir meinen schlüssel und brachte mich zu meinem bungalow: fan bungalow, singel with double bed - beach Front!

Das war es auch.
Für 4 nächte bezahle ich hier 8 Euro/ pro Nacht! Also mit gefällts! ;)

Nachdem ich mein heim ein wenig eingerichtet hatte, wollte ich los Geld holen und Wasser kaufen.
Die Insel ist sehr groß, aber es gibt kaum Geldautomaten und Supermärkte. Alle fahren hier Roller, aber ich als Paddel bin da doch ein wenig vorsichtig und entschied mich für 2 km zu fuß zu gehen.
Es dauerte allerdings nur 5 min, bis mich ein Franzose aufgabelte und mich auf seinem Roller mit nahm.
Auf dem Rückweg hielt Roland aus der Schweiz an und brachte mich zum hotel zurück... Nichts mit spazieren ;)

Ich ging mit Roland noch zu einer bar auf einem Berg. Es war traumhaft schön mit Meerblick. Dort lernten wir noch drei Österreicher kennen. Ich fands sehr komisch aufeinmal wieder deutsch zu sprechen ;)
Nach diesem kleinen Ausflug kehrte ich zurück in mein bungalow und wollte den Tag mit nem Bierchen ausklingen lassen.
Da kam allerdings noch nen Typ aus russia vorbei - hab seinen Namen vergessen- er fragte ob ich mit zum Internet Café will und schwups saß ich beim dritten Typen aufn Roller.

Auf dem Rückweg fing es saumäßig an zu regnen und aufeinmal stand da schon wieder son scheiß Straßenköter auf der Straße.

Hier gibt es mehr wilde Hunde als Katzen und ein bißchen schiss hab ich vor den Viechern schon.... Naja, immerhin bin ich gegen Tollwut geimpft...

Dieser ging jedenfalls nicht ausem weg und der Russe fuhr voll drauf.es gab nen lauten Knall,der Hund jaulte und rannte davon,wir fuhren weiter und ich schrie nur:"fuck!"

Wir hielten kurz darauf an und ehrlich gesagt hatte ich die Lust an Roller fahren verloren. Der Russe hat zwar richtig reagiert und uns ist gottseidank nichts passiert, aber es hätte auch anders kommen können...

War mal wieder klar, dass ich am ersten Tag Hunde überfahre... Oh man! Absofort ist Taxi und zwar Auto angesagt ;)

Roland aus der schweiz erzählte mir zu fuß ist es zu gefährlich. Dieses jahr wurden wohl schon 10 Leute tot gefahren.
Was ehrlich gesagt kein Wunder Ist, da hier jeder Roller fährt - ob mit oder ohne führerschein, betrunken oder bekifft... Den locals aber auch den touris ist das Bums...
Ich bin da eher anti - bums ;)

Aber Schluss mit Horrorgeschichten!

Die Insel ist traumhaft schön, mein neues zu Hause einfach, aber ein Paradies am Meer und im Dschungel...
Die Frösche hören sich an wie Kühe und es ist so laut durch die ganzen Tiergeräusche, dass man denkt man schläft neben ner lautsprecherbox vom festival.

Meine erste Nacht hab ich aufjedenfall gut überstanden... Auch wenn ich kurz überlegen musste was mich so alles die Nacht über besuchen könnte...
Meine Tür hab ich mit dem Stiel meiner Zahnbürste gesichert da ich nur ein einfaches schloss außen hab und die Tür von innen nicht abzuschließen ist ;)

Ich hab kaltes Wasser, der abfluss von der spüle ist kaputt und mein Klo hat keine Spülung, sondern ich gieß mit ner Kelle Wasser nach...
Hab zwar Klopapier, aber das würde die Toilette verstopfen... Sodass die hier genutzten sprühköpfe - sehen aus wie beim Gartenschlauch- langsam meine Freunde werden ;)
Gestern hab ich das erste mal meine Sachen mit handgewaschen...
Ich werd noch zur Hausfrau ;)

Hier ist alles anders.
Ich bin nun in wild East Asia...
...ich liebe es!

So werd nun an meinen eigenen Strand...
Cocktail,Sonne,strand und Meer...
Ich bin glücklich!

In Bangkok erzählte mit Carlos aus Bolivien von der "pachamama", der wahre glaube südamerikas. Der glaube an muttererde - langsam versteh ich warum die daran glauben....

In diesem Sinne... Take it easy! ;)

On the Road...

Hello Guys!

Dieser Eintrag ist meiner ersten Erfahrung: nachtbus
gewidmet ;)

Am Sonntag wurde ich an meinem hostel gemeinsam mit Antoine, Belgier, und Rich, Engländer, eingesammelt.
Ich hatte ein bißchen bammel vor der Fahrt, da ich nicht wusste was für ein Bus es ist, ob mit locals oder nur touris, ob mein Gepäck sicher sei und ich hoffentlich auch!
Als Antoine und Rich vor mir standen war ich sau froh und beide meinten gleich, ich solle mir keine sorgen machen, sie passen auf mich auf!
Das liebe ich hier: man hilft sich, passt aufeinander auf und genießt eine gewisse Zeit zusammen...
Als dann unser "Abholer" kam,ging es zu einem Reisebüro - wo sich herausstellte dass wir dort 1/1/2 Stunden auf den Bus warten sollten. Wir überbrückten die Zeit mit Bier und quatschten über unser Erfahrungen,Pläne und Erlebnisse.

Der Belgier hat seine erste Nacht im Gefängnis verbracht weil er eine Whisky Flasche in ne bar mitgenommen hat, die ihm die barfrau hinstellte obwohl er nur ein Glas Whisky wollte.

Man muss hier höllisch aufpassen. Die Polizei ist sehr korrupt und bezahlt die einheimischen dafür, dass sie Touristen Drogen oder etwas anderes unterjubeln... Dann kommt man für ein paar Stunden in den Knast und muss mehrere hunderte von euros zahlen um seinen Reisepass wieder zu bekommen... Also, Obacht!

Als wir dann endlich im Bus saßen gesellten sich noch drei Engländer und ein Ire zu uns. War ne lustige Truppe und ich war quasi das Huhn im Korb ;)

Ich saß neben Rich.
Der Bus war voller touris- alle auf dem weg zur fullmoonparty...
Sehr komfortabel für asiatische Verhältnisse und mit Klimaanlage ausgestattet.
Die Fahrt begann mit dem schlechtesten Horrorfilm den ich je gesehn hab, vielleicht auch grad deswegen der beste.... Rich und ich hatten aufjedenfall unsere Freude daran.

Irgendwann schlief ich ein.
Bis auf einmal das Licht anging und der fahrer alle aufscheuchte: " Wake up, Wake up!" schrie er und wirkte sehr mürrisch.
Wir waren an einem Kiosk irgendwo im nirgendwo und sollten da weitere 2 Stunden auf einen anderen Bus warten der uns zur Fähre bringt.
Die Zeit verging mit Kaffee und Kartenspielen relativ schnell....
Immerhin war ich nun schon 14 Stunden unterwegs...
Irgendwann kam der Bus endlich und nach einer weiteren Stunde Fahrt war endlich Meer in Sicht!
Auf der Fähre ging es dann nochmal 2 Stunden übers meer... Langsam fühlte ich mich total erschöpft und sehnte mich danach im Hotel anzukommen.

Nach 17 Stunden faherei hinter mir, erreichten wir endlich die Insel. Yippie.
Meine Vorahnung war das Paradies erreicht zu haben :)

Busfahren ist hier ein Erlebnis für sich!

Bangkok 2.10-9.10.2011

Sa-wåt dee kâ, meine lieben Leser und Leserinnen in der ferne ;)

Eine Woche Bangkok liegt nun hinter mir und es war der pure Wahnsinn! Es fällt mir schwer die richtigen Worte für diese ersten eindrücke und Erlebnisse zu finden... Ich habe so viele tolle, interessante und unglaublich sympathische Leute aus der ganzen Welt kennengelernt - unglaublich!

Viele waren besorgt und fanden es unglaublich krass, dass ich diese große Reise allein machen möchte - ehrlich gesagt war ich bis jetzt noch nie allein ;) man lernt so schnell Leute kennen und fühlt direkt eine Verbindung zu einander, da man auf der Suche nach dem gleichen ist und im selben Boot sitzt...

Bangkok war ein besonderes Erlebnis - es leben über 12 Mio Menschen in dieser Stadt. Der Smog schwebt über Bangkok und lässt kaum sonnenstrahlen durch. Es ist unglaublich laut, die meisten thais heizen mit ihrem Motorrad wie wahnsinnige durch die Stadt. Kind und kegel sitzen mit auf dem roller, es würd neben bei telefoniert, gegessen und geraucht... Der Verkehr funktioniert irgendwie fast ohne Ampel und wenn ihr dachtet die giftigen Tiere könnten in Australien für mich gefährlich werden, behaupte ich mal ich bin froh die Straßen und Zebrastreifen überlebt zu haben. Ob rot oder grün ist interessiert hier keine sau. Man fährt einfach ;)

Das leben in Bangkok findet auf der Straße Stadt, überall sind streetfoodstände, es wird gequatscht und gegessen. Wenn kaum was zu tun ist, sieht man die Verkäufer in Geschäften ein Nickerchen abhalten.

Die tuk tuk Fahrer lauern auf einen und hoffen dich zu möglichst vielen Shops fahren zu können. Sie bekommen von den Shops Provision und verdienen eigentlich damit ihr Geld. Am Mittwoch hatte ich für ca. 5 Stunden ein tuk tuk und ließ much durch Chinatown kutschieren. Man muss bei den Stops nichts kaufen,sodass ich Schneidereien, schmuckläden und Reisebüros ertragen konnte. Zwischendurch machte ich ein paar Sightseeing Touren zum schloss, Tempel und anderen Sehenswürdigkeiten... Mein tuk tuk Fahrer wartete stets auf mich und versorgte mich immer mit frischen Wasser wenn ich wieder Einstieg. Er war sehr nett und erzählte mir dass er eigentlich Farmer sei aber zu wenig verdient sodass er für 6 Monate im Jahr tuk tuk in Bangkok fährt. Am Ende der Fahrt hatte er soviel Stempel dass er kein Geld von mir wollte. Sein abschlusssatz war: "if you happy - i am happy!" ;)

Ein Tag vorher hatte ich meinen eigenen bootsfahrer auf einem longtail Boat und er gab mir für eine Stunde eine kleine Sightseeing Tour über den Chao Phraya. Sein Name ist Praruang. Er gab mir seine Visitenkarte und hoffte ich Rufe ihn Samstag an um mich zum floatingmarket zu fahren. Er würde auf mich warten und sagte dann er würde mich lieben ;) hab ihm dann lieber nicht angerufen, haha!

Ich verbrachte die Abende mit vielen Leuten. Am Mittwochabend lernte ich Naomi und Sandra aus Australien kennen. Die mädels sind super und wir verbrachten die nächsten Tagen zusammen beim shoppen, gingen gemeinsam zur pediküre oder chillten zusammen im Park.

Abends trafen wir uns an der bar vom hostel mit Frankreich, Australien, Finnland, USA, England, italien und Panama. Wir zogen gemeinsam um die Häuser und erlebten bangkok bei Nacht. Ob im Hotel in der skybar mit traumhaften Blick über bangkok, in downtown - wo man auf viele ladyboys trifft oder bei einer pinpong Show im rotlichtviertel wo man auf pussishows trifft, die jede vorstellungskraft zu nichte machen...
Nicht das ich scharf auf pussis war, aber wenn man in Bangkok ist, sollte man diese Art von Sightseeing dann doch erleben;)

Am samstag brach ich früh morgens mit einem Bus auf um zum floatingmarket zu fahren - es war so farbenfroh, bunt, voller Gerüche und die Thais verkaufen ihre Ware wie kein anderer... Als ich eine Brücke überquerte Stürme eine alte Frau auf mich zu. Sie zückte aus einem kleinen körbchen "tigercreme"und schmierte meine Stirn und meinen Nacken damit ein. "good for Massage! Good for Mosquito!" und da ich die halbe Tube nun eh schon in der Fresse hatte, kaufte ich das Zeug auch ;) "special Price for you,Miss", sagte sie,nahm mein Geld und verschwand...

Man muss hier echt immer handeln,da man sonst gnadenlos beschissen wird.
Taxifahrer dazu zu bringen ihr Taxameter anzuschmeißen war nicht immer einfach,aber zu Not kommt das nächste eh gleich um die Ecke;)

Nachem Markt ging es dann zum Death railway. Diese Eisenbahnverbindung wurde von der japanischen Armee im zweiten Weltkrieg von Thailand nach Birma von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern erbaut. Der Name der Strecke stammt von allierten Kriegsgefangenen, die diese gebaut haben. Rund 100000 Menschen starben beim Bau dieser Strecke....

Das Kulturprogramm endete mit dem Tiger Tempel.
Hier leben asiatische Tiger Seite an Seite mit buddhistischen Mönchen....
Der Tempel wurde zum Schutz der Tiger errichtet. Allerdings kann man die Tiger jeden Tag 3 Stunden besuchen.
Es war Wahnsinn wie die Pfleger und Mönche mit den Tigern umgingen. Für mich wurden die Tiere an Ketten gesichert. Die Pfleger lassen die Tiere allerdings auch frei umher laufen... Tiger greifen ihre Beute immer von hinten an, sodass dies eine lebenswichtige Regel war: "drehe den Tieren niemals den rücken zu"sagten,sie! "check,check!" - Bammel hat ich allerdings schon...
Zwar denke ich immernoch die Tiere wären in ihrem dschungel besser aufgehoben, aber so artgerecht und " frei" in gefangenschaft habe ich Tiere - vorallem Tiger noch nie gesehn....

Ich erreichte um 20uhr wieder mein hostel und war prall gefüllt mit neuen, aufregenden Eindrücken. Ich verweilte in diesen Erinnerungen - bis mich meine verpeiltheit in die Realität zurück holte...

Ich musste feststellen das meine zimmerkarte nicht mehr funktionierte und erfuhr an der Rezeption dass ich nur 6 Nächte und nicht 7 gebucht hatte. Ups! Meine Fresse, ick bin schon verwirrt, aber Wochentage zu behalten ist auch schwer, wenn man jeden Tag alles auf sich zu kommen lässt...
Das hostel war wie die ganze Woche aber tiefenentspannt und großartig, ich konnte mein Zimmer eine weiter Nacht nutzen ;) haha! War echt ma wieder geil...."oh. Äh?! Das wusst ich nicht...!"

Ich hab dann Sonntag ausgecheckt und wartete auf meinen Bus nach koh Phangan.

Eigentlich war der Plan in den Norden aufzubrechen, aber dieser ist schwer überflutet, sodass ich spontan mich entschieden hab auf die Insel in den Süden zu reisen und zur fullmoonparty meine Australierinnen wieder zu treffen...
Hoffe ich kann dennoch mein Elefantenprojekt am 17.10 starten... Vielleicht kann ich ja hinschwimmen^^

Es wurde Zeit "auf Wiedersehen" zu sagen, denn ich bin mir sicher es war nicht das letzte mal in bangkok!

Take Care!





10/03/2011

Far, far Away...

Nun geht's los, die große Sause! Und schwups gibt's auch schon kein zurück mehr....
Am Samstag begann das Spektakel natürlich schon wieder mit einer ordentlichen Portion verpeiltheit.
Irgendeiner wird sich da hoffentlich was bei gedacht haben, mir diese außerordentliche Gabe des Don Verpeilo auf meine Lebenswege mitzugeben...
Aber vielleicht stärkt es ja irgendwann die Gelassenheit bei so einer reise?Wenn man völlig apathisch zusammenbricht, weil man sein Portemonnaie zu Haus vergisst und eine Stunde sinnlos durch berlin eiert ohne seine To-Do liste abarbeiten zu können, wenn ein Untermieter einzieht der keinen Schlüssel kriegen kann, weil man nicht mehr weiß ob der im handgepäck, im Rucksack oder doch in umzugskarton gelandet ist?! Oder man macht einfach kurz bevor man zum Flughafen fährt noch schnell mal dann doch die Kopien von allen wichtigen unterlagen, vergisst dabei aber die hälfte,doof.
Vielleicht könnt ihr nun einwenig erahnen wie es mir die letzten Tage vor meiner Reise ergangen ist...

Es war ein Potpourri aus Angst, Freude, purer Ahnungslosigkeit, Herzschmerz und Neugier.
Die letzten Tage befand ich mich zwischen Heimweh und Fernsucht, um immer mal wieder ein weilchen bei der Wehmut zu verweilen...

Ganz überraschend eigentlich, kam dann auch schon der Abreisetag.
Ich muss sagen von Flug zu Flug wurde mir langsam endlich mal ein klein wenig bewusst was ich da vor mir habe - aber ich glaub ich brauch noch ein paar Monate...
Mit der Oman Air ging's nun gestern Nacht nach Muskat.
Männer in langen Gewändern begutachteten mich misstrauisch als ich mich zu ihnen in den raucherraum gesellte. Wahrscheinlich dachten sie nur:"komische Europäer"...
Im busshuttle ging es dann endlich weiter zum nächsten Flugzeug. Ich musste schmunzeln, als ich sah wie liebevoll die Männer mit ihren vermummten, in seide gehüllten Frauen umgingen...
Der Flug nach Bangkok dauerte dann auch noch mal 6 stunden, wobei ich bereits in muskat - dank der Zeitverschiebung und 30 Grad um 7uhr Ortszeit - jegliches Gefühl für die Zeit verloren hatte.
Und dann war es endlich soweit: Um 19 Uhr ortszeit hatte ich mein Ziel erreicht,naja fast. Zunächst erschlug mich die schwüle luft, die irgendwas süßliches an sich hatte...ich machte
mich auf zum Abenteuer taxi fahren... Der thailändische Taxifahrer sah allerdings ganz happy aus als ich ihn eine wegbeschreibung auf Thai hinhielt. Da war es dann auch das erste mal zu sehn: das lächeln der Thais....
Das Taxi roch nach katzenpisse, aber ich war dankbar für die Klimaanlage und eine schnelle Fahrt ins hostel... Wir unterhielten uns relativ mühselig auf englisch, da er ein Mix aus Thai und englisch probierte, aber dennoch hat es sehr gut funktioniert, irgendwie.
Angekommen im hostel gab es erstmal
ein Bierchen aufn balkon und ich ließ die ersten eindrücke auf mich wirken... Vor mir auf der Straße saß ein Bettler mit einer Flöte, auf der er alle halbe stunde ein paar töne hervorbrachte, tuk tuks hielten an und lauerten regelrecht auf Fahrgäste, auch mich versuchten sie mit ihrem charmanten lächeln zu einem discobesuch zu überzeugen,vergebens.
Dann gesellte sich Edward aus New York zu mir der seit vier Jahren mit seiner indonesischen freundin in Taiwan lebt und dort Kinder in englisch unterrichtet. Er war grad in Birma und hat sich dort politisch engagiert. Er lies mich an seinen Erfahrungen teilhaben und weckte in mir noch einmal mehr die Reiselust. Dann kam noch John um die ecke, der in Südamerika und Indien war und nun gerne nach Afrika als nächstes möchte... Wir genossen zu dritt noch ein weiteres Bier. Es war ein sehr angenehmer Start und ich bin glücklich hier zu sein. Es ist schön auf Gleichgesinnte zu treffen und so unkompliziert Leute kennenzulernen. Ich bin gespannt auf die erste Woche in Bangkok, bevor ich in den Norden aufbreche. ich werde nun abtauchen in eine für mich komplett neue, unbekannte Welt...
Gute Nacht...